16. Januar 2016

Inspiration: FAZ-Artikel

Die FAZ hat kürzlich diesen Artikel veröffentlicht. Mit meinem Vorsatz liege ich scheinbar richtig im Trend! Haha. :D Aber mal im Ernst: Ich finde es total spannend zu sehen, wie andere Menschen dem Konsum gänzlich entsagen. Weil ich mehrfach auf den Artikel aufmerksam gemacht worden bin, möchte ich an dieser Stelle gerne ein paar Dinge dazu schreiben.


1. "Es liegt kein Dogmatismus in ihrem Tun, nichts Zwanghaftes."
Das ist für mich ganz wichtig. Ich bin oft gefragt worden, was ich mache, wenn ich mir irgendwann in diesem Jahr doch irgendwas kaufen muss. Ganz einfach, wenn es wirklich keine Alternative gibt, dann muss ich mir eben etwas kaufen! Wenn ich mich z.B. einen fiesen Husten einfange, dann muss ich mir notfalls eben Medizin besorgen (so Anfang dieser Woche passiert). Ich möchte hier niemandem etwas beweisen. Wenn etwas nicht so klappt, wie ich es mir vorgestellt habe, dann werde ich daraus kein Geheimnis machen. Es ist mein Vorsatz, und ich mache die Regeln. ;-)


2. "Man kann nicht widerspruchsfrei handeln, sondern muss immer priorisieren. Man muss Luxus ja nicht schlecht finden, nur weil man ihm nicht frönt."
Auch das kann ich so unterschreiben. Vgl. 1.&3.



3. "[Sie] verzichteten auf jegliche Form von Luxus"
Was über die amerikanische Autorin Judith Levine Berichtet wird (sie hat ein Jahr lang überhaupt kein Geld ausgegeben: kein Konsum, kein Theater, kein Abendessen und keine Bücher) finde ich schon krass. Das mache ich eben nicht. Ich möchte nicht auf jeglichen Spaß verzichten - damit sollte sich die Frage geklärt haben, ob Konzert- und Festivaltickets in meinen Augen als Neukäufe zählen: nein, natürlich nicht! Ich möchte einfach nur keine neuen Waren/Gegenstände in Umlauf bringen oder in's Haus holen. 
Ich gehe auch weiter neben der Uni arbeiten, um im Sommer in den Urlaub fahren zu können (oder um gebrauchte Sachen zu kaufen, wenn mir irgendwas fehlt).


4. "Sie achten auf Nachhaltigkeit und Müllvermeidung."
Ja, stimmt. Falls das noch nicht deutlich geworden ist, Nachhaltigkeit ist einer der Hauptgründe, der mich zu meinem Vorsatz bewegt hat und meinen Müll versuche ich schon seit geraumer Zeit zu verringern. Ich arbeite schon an einem Post zu diesem Thema, denn Müllverringerung ist gar nicht so schwer, wie es sich anhört.


5. "Die gesellschaftlichen Normen verändern sich, weil all unsere Grundbedürfnisse befriedigt sind. 'In solchen Gesellschaften kann man sich um Gestaltungsfragen kümmern und damit um Nachhaltigkeit'"
Finde ich ganz wichtig, das zu betonen. Alleine zu sagen "Ich kaufe bewusst nichts Neues" impliziert ja, dass ich grundsätzlich genug habe. Konsumkritik äußern zu können/müssen ist ein Luxus"problem" einer Wohlstandsgesellschaft!


Interessant fand ich es auch zu lesen, wie einige der Leute an neue Kleidung oder andere Gegenstände kommen, wenn sie sie benötigen. Es ist zwar eine nette Sache, wenn man ungenutzte Sachen verschenkt und bei einer anderen Gelegenheit vielleicht auch mal etwas geschenkt bekommt. Aber ich möchte nicht davon abhängig sein, dass meine Freundinnen und Freunde mir Klamotten oder Haushaltsgegenstände schenken. 

Entrümpelung ist noch ein wichtiger Punkt, der in dem Artikel angesprochen wird und den ich hoffe, ganz nebenbei umsetzen zu können. Aber um das nochmal klarzustellen: Ich habe nicht meinen ganzen Besitz verschenkt und schlafe jetzt nur noch auf einer Matratze, wie einige der Menschen in dem Artikel. Ich mag meine/unsere Wohnung und ich mag (fast alle) meine Klamotten. Dennoch besitze ich viel unnötiges Zeug. Deshalb finde ich die Idee des finnischen Filmemachers Petri Luukkainen total inspirierend: Er hat alle seine Sachen in ein Lager packt. Ein Jahr lang kaufte er gar nichts, sondern holte sich nur jeden Tag eine Sache aus dem Lager zurück, um herauszufinden, was wirklich wichtig ist im Leben. Vielleicht eine Idee für's nächste Jahr...? Mal sehen. :)


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2 Kommentare:

  1. Toller Artikel.
    Finde es immer wieder interessant, wenn Leute sagen "dann darfst Du jetzt ja nicht mehr...". Mir ging es so, als ich meine Ernährung auf vegan umgestellt habe. Oh weh, dann darfst Du ja gar nichts mehr essen.... warum "darf" ich nichts mehr essen? Erstmal ist die vegane Küche sehr vielseitig und wenn ich hin und wieder mal Lust auf ein Stück gutes Fleisch habe, dann ess ich das auch! ICH entscheide doch, was ich darf oder nicht (wie Du so schön treffend schreibst - Du bestimmst die Regeln!).
    Das ist beim Kaufen das Gleiche. Wir sind doch alles mündige Bürger und müssen uns nicht von irgendeiner Werbung, von Bekannten, Freunden, Verwandten, Familie keine Ahnung wer noch vorschreiben lassen, was wir alles zu besitzen haben! Jeder nach seinem Lebensstil. Der eine ist mit wenig zufrieden, der andere hortet eben gerne. Ich habe mich auch für Konsumverzicht entschieden, weil ich es mittlerweile als Stress empfinde, auf Shoppingtouren zu gehen und wahllos zu kaufen, um "glücklich" zu sein. Ich beschäftige mich in der Zeit lieber mit netten Menschen oder mit meinen Tieren. Na klar kaufe ich auch mal etwas, wenn ich es dringend benötige. Und je länger ich auf Konsum verzichte, desto besser fühle ich mich. Früher hatte ich regelrechte "Entzugserscheinungen", wenn ich mal 2 Monate nicht in der Stadt war, jetzt lebe ich schon seit über einem Jahr ohne Konsum (außer natürlich Lebensmittel), aber fühle mich selbstbestimmt und frei.
    Der Sinn ist doch, nicht gedankenlos auf Teufel komm raus zu kaufen, sondern überlegt und nachhaltig.

    Liebe Grüße
    Gabi

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    1. Hahaha, das kenne ich genau so. Hab vor vielen Jahren aufgehört Fleisch zu essen (und möchte es auf keinen Fall jemals wieder tun), aber die Raktionen ärgern mich trotzdem häufig. Wie Du schon sagst: Mir hat ja niemand verboten, zu essen, was ich will. Das habe ich einfach für mich selbst entschieden.
      Deine Einstellung zum Konsum finde ich richtig gut; ich bin gespannt, wie es bei mir in einem Jahr aussehen wird. ;-)
      Herzliche Grüße
      Anna

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