14. April 2016

Alternativen zu...neuer Kleidung - #4: Reparieren, Upcyclen & Co.

Heute habe ich mal wieder ein paar Alternativen zum Neukauf von Klamotten.

Wenn ein Kleidungsstück nicht (mehr) passt

Vor vielen Jahren hat mir meine Oma mal ein paar richtig schöne, weinrote Winterstiefel von Salamander angeschwatzt. Echt vintage. Sie hat die nicht mehr getragen, ich fand sie irgendwie cool und hab sie mitgenommen. Leider habe ich im Gegensatz zu meiner Oma ziemlich kräftige Waden (Fahrradfahren, olé!), sodass ich immer Mühe und Not hatte, den Reißverschluss zu schließen. Und selbst wenn ich das geschafft hatte, sah das Ganze irgendwie ein bisschen verboten aus, weil mein halbes Bein oben rausquoll. Also standen die Stiefel jahrelang in meinem Schrank. Jeden Winter habe ich sie wieder hervorgeholt, anprobiert und immer wieder feststellen müssen, dass sie einfach zu eng sind. Bis mich meine Mama im letzten Winter auf die grandiose Idee gebracht hat, die Stiefel zum Schuster zu bringen und einen Keil aus Gummiband einsetzen zu lassen. Beste Entscheidung überhaupt. 


  
Das Ganze hat stolze 44€ gekostet, für das Geld bekommt man in einigen Geschäften heutzutage ja schon mal zwei paar Schuhe. Diese Erfahrung zeigt, dass es zwar nicht unbedingt günstiger ist, Kleidung, Schuhe, Taschen etc. reparieren zu lassen. Trotzdem denke ich, dass ich am Ende weniger Geld ausgebe, als wenn ich jeden Winter neue Schuhe kaufen muss, weil die alten schon wieder auseinanderfallen. Mir war es das Geld allemal wert, und ich bin mir sicher, dass ich noch viele Jahre Freude an Omas alten Stiefeln haben werde. :)



Bei anderen Kleidunsstücken bin ich auch schon selbst aktiv geworden. Jeans und andere Hosen leiern bei mir mit der Zeit immer aus. Eine Naht an der Nähmaschine, schon sitzt die Hose wieder perfekt. Sachen enger nähen ist einfacher als sie zu erweitern, aber auch Letzteres ist nicht unmöglich. Häufig lässt sich noch etwas an Weite gewinnen, wenn man die Nähte auftrennt und den Nahtüberschuss nutzt.

Wenn ein Kleidungsstück kaputt ist

Bei Stilbrise haben sie letztes Jahr mal einige tolle Möglichkeiten gezeigt, wie man Stricksachen ganz einfach und zum Teil sehr kreativ reparieren kann. Löcher flicken mit Filzwolle finde ich z.B. richtig klasse, das werde ich bei nächster Gelegenheit ausprobieren.

Strumpfhosen gehen aus irgendeinem unerfindlichen Grund immer kaputt. Wie viele Löcher kann so ein Ding eigentlich bekommen?! Aber grade bei Strumpfhosen sehe ich es nicht ein, dass ich sie ständig neu kaufen muss. Also wird selbst die feinste Feinstrumpfhose bei mir geflickt. Da guckt am Ende eh kein Mensch genau hin. :D

Wenn ein Kleidungsstück dann doch mal komplett hinüber ist, mache ich daraus gerne kleine gehäkelte Körbe. Dafür muss das ausrangierte Kleidungsstück zunächst in Streifen geschnitten werden, wenn möglich in einen ganz langen. Dann hat man später keine hässlichen Knoten im Häkelmuster und muss keine Fäden vernähen. Eine gute Anleitung habe ich hier gefunden. Mit diesem Schnittmuster bekommt man richtig gutes Garn. 
Die Körbe können beliebig groß werden und sind ein schönes Geschenk für Freundinnen und Freunde (man kann sie mit kleinen Leckereien o.Ä. füllen).
Ich hab noch nie eine Häkelaneitung geschrieben, weil meine Stärke eigentlich eher das Stricken ist, aber ich versuche meine Vorgehensweise trotzdem mal aufzuschreiben:

Anfang: 5 Luftmaschen anschlagen, zu einem Ring schließen.
1.+ 2. Runde: in jede Masche 2 feste Maschen (FM)
3. Runde: in jede dritte Masche 2 FM
4. Runde : in jede vierte Masche 2 FM
5. Runde: in jede fünfte Masche 2 FM

Nach diesem Muster so lange weitermachen, bis der gewünschte Durchmesser erreicht ist. Sobald man aufhört, Maschen dazuzuhäkeln, entsteht die Außenwand. Also normal mit festen Maschen weiter häkeln bis in etwa die gewünschte Höhe erreicht ist.


Für Henkel häkelt man 6 Luftmaschen (oder mehr, je nachdem, wie groß der Korb ist), überspringt 3 Maschen und in der vierten Masche befestigt man die Luftmaschenkette wieder mit einer Kettmasche.


Zugegebenermaßen muss man für diese Vorschläge schon ein bisschen kreativ und mitunter geübt im Handarbeiten sein. Das ist aber alles keine Zauberkunst, ich hab's mir ja auch irgendwie selbst beigebracht.
Wenn jemand von Euch noch kaputte Kleidungsstücke rumliegen hat, sich aber nicht selbst rantraut, biete ich gerne meine Hilfe an. Sofern es meinen Zeitrahmen nicht sprengt, mache ich gerne für Euch aus Lumpen Körbe oder aus Löchern bunte Filzpunkte. ;-) 
Oder wir gründen eine Handarbeitsgruppe?! Ich wäre sofort dabei. :)

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