24. Oktober 2016

Umzug ohne Neukäufe

Gegen Ende unseres Studiums hat es den Liebsten und mich nun an die Universität Göttingen verschlagen, wo wir in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft unsere Examina machen werden.

Ein Umzug ohne Neukäufe ist möglich. Wie das bei uns geklappt hat, zeige ich heute.

Tipps für einen Umzug ohne Neukäufe: 

1. Im Vorfeld entrümpeln. 
Für viele ist ein Umzug die perfekte Ausrede um viele neue Sachen zu kaufen. Für mich war er jedoch schon in den Wochen vor dem Umzug die perfekte Gelegenheit um auszumisten und zu reduzieren. Und trotzdem war ich beim endgültigen Packen schockiert, wie viele Klamotten und anderen Kram ich doch immer noch besitze. Beim Auspacken in der neuen Wohnung hat das dann erstmal zu einer wiederholten Ausmistaktion geführt. Das tat gut, denn ich merke immer mehr, wie sehr zu viel Besitz belasten kann.
Beim Packen der Kartons also bei jedem Teil die Frage stellen: Will ich das wirklich mitnehmen? Brauche ich es? Macht es mich glücklich? Lautet die Antwort nein, weg damit! Verkaufen, verschenken, spenden, wie auch immer. Ein Umzug ist aufwendig genug. Da muss man nicht auch noch Unmengen an Dingen mitschleppen, die man nicht (mehr) braucht.
 

2. Nutzen was da ist.
Ein Umzug kostet viel Geld. Er muss nicht dadurch noch teurer werden, dass Unmengen an neuen Möbelstücken und Dekokram gekauft werden. Die Dinge, die schon da sind ggf. neu arrangieren, falls die Wohnung anders geschnitten ist. Einfach ausprobieren und kreativ sein. ;-)
Unsere Vorhänge aus Hamburg habe ich einfach abgeschnitten und umgenäht. Fällt gar nicht auf, oder?  
Für die Stoffreste habe ich schon eine tolle Idee, die ich Euch natürlich zeigen werde, sobald ich sie umgesetzt habe. [Edit: Das hier habe ich daraus gezaubert.]

Sämtliche Nägel, Schrauben und Dübel, die ich in Hamburg aus der Wand gezogen habe, habe ich mit nach Göttingen genommen. Nur für den Fall der Fälle. Gebraucht haben wir am Ende erstaunlicherweise viel weniger...
 
3. Mit den VormieterInnen reden
Wir konnten die Küche von unseren Vormietern zu einem wirklich fairen Preis übernehmen. Außerdem haben wir Gardinenstangen und andere Kleinigkeiten übernommen. Die Maße der Fenster waren ganz andere als die in unserer alten Wohnung, also war ich froh, dass mir dieser Neukauf erspart geblieben ist. 
Selbst Putzmittel hat uns die Vormieterin dagelassen, sodass ich die Suche nach Alternativen noch weiter hinauszögern kann.
Mit unseren Sachen in Hamburg sind wir ähnlich verfahren: Wir haben einige Regale, Küchenschränke, die Gardienenstangen uvm. für ein paar Euro an unsere Nachmieterin verkauft. Ich bin immer noch froh, dass wir uns mit allen Seiten so gut arrangieren konnten, denn davon haben ja letztlich alle profitiert.

4. Die neue Wohnung nicht vollstopfen.
Extrem minimalistische Wohnungen finde ich persönlich zwar ein bisschen ungemütlich, ziehe sie komplett zugestellten Räumen jedoch allemal vor. Überfüllte Regale und mit Postern, Bildern etc. zugeklebte Wände lassen einen Raum schnell kleiner wirken als er ist. Erfahrungsgemäß sammeln sich mit der Zeit Dinge an, die den Raum nach und nach füllen. Er muss also nicht von Anfang an bis ins kleinste Detail eingerichtet sein.
Da wir einen Raum mehr haben und somit statt 45 plötzlich 70 qm, sah die Wohnung zunächst etwas kahl aus. Statt Dekogedöns habe ich meine Blumen und Zimmerpflanzen schön arrangiert und ausgeweitet. Dadurch wirkt vor allem das Wohnzimmer gleich viel wohnlicher. In lokalen Facebookgruppen findet man immer wieder Leute, die - meist kostenlos - Ableger oder ganze Pflanzen loswerden wollen.

5. Gebraucht kaufen.
Wenn - aus welchen Gründen auch immer - eine Neuanschaffung nicht zu vermeiden ist, empfehle ich Kleinanzeigen und Verschenksgruppen im www. Das spart Geld und Ressourcen.
Wir haben uns bei ebay-Kleinanzeigen ein kleines Regal für die Küche und ein größeres Sofa für's Wohnzimmer ausgesucht. Letzteres können wir hoffentlich in den nächsten Tagen abholen (sobald wir den Transport organisiert haben) EDIT [30.11.16]: Wir haben's geschafft!). Unser altes, kleines Sofa kommt dann in's Arbeits-/Gästezimmer und freut sich auf Übernachtungsgäste. :) 
 

4 Kommentare:

  1. Herzlich Willkommen in Göttingen! Leider kann ich mit keinem Auto dienen, ich hoffe, es hat trotzdem alles geklappt. :)
    Lese mich gerade durch deinen Blog und bin begeistert! Es inspiriert mich, es endlich selber mal durchzuziehen.

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  2. Hallo Kristina, wir sind immer noch auf der Suche (es wird wohl auf einen gemieteten Sprinter hinauslaufen :/).
    Es freut mich, wenn Du mitmachst und auch nein zum Neukaufen sagst! :)
    Liebe Grüße
    Anna

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  3. Hallo Anna, ich habe gerade in der neuen Für Sie einen Bericht über Dich entdeckt und jetzt sitz ich hier seit 2 Stunden,bin ganz faszniert und inpiriert und habe beschlossen auf meine alten Tage (gerade 49 geworden) es Dir gleich zu tun,das alles schlummert schon länger in mir: "Mein letztes Jahr in den vierzigern möcht ich nicht mehr im Konsumrausch verbringen!!!!!"
    Danke für den tollen Blog und mach weiter so.
    Ganz liebe Grüße Annette

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    1. Liebe Annette,
      wie cool, dass Du's schon gelesen hast! Ich hab den Artikel leider noch nicht sehen können, werde aber auf jeden Fall morgen früh erstmal zum Kiosk rennen und reinschauen. ;)
      Ich wünsche Dir alles Gute für Deinen Vorsatz. Glaub mir, so schlimm ist das gar nicht, und am Ende (bzw. 1 1/2 Monate vorm Ende) fühlt es sich richtig, richtig gut an. ;-) Lass mal hören, wie es Dir ergeht!
      Beste Grüße
      Anna

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