10. Dezember 2017

Lieb-Linksammlung

Immer wieder stoße ich auf Seiten und Artikel, die ich auf die eine oder andere Weise inspirierend finde. Eine Auswahl davon habe ich in diesem Beitrag zusammengefasst. Unten ist viel Platz für Diskussion - lasst mich wissen, was Ihr über die Videos und Artikel denkt!
©Pixabay

Videos

The way of a T-Shirt in five chapters
"Planet Money makes a T-Shirt": Das amerikanische National Public Radio (NPR) hat ein T-Shirt produzieren lassen und dabei jeden Produktionsschritt mit der Kamera festgehalten. Das Resultat ist eine super spannende, interaktive Seite, auf der man alle Produktionsschritte des T-Shirts nachverfolgen kann. Es zeigt viele Seiten der Bekleidungsindustrie, sowohl positive wie auch negative, außerdem authentische Interviews mit diversen Menschen, die auf die eine oder andere Weise an der Produktion beteiligt sind. Ein Satz, der mich echt schockiert hat: "Today over 90% of american cotton is genetically modified." Aber seht selbst. :)

The story of stuff (hier auch auf deutsch)
Das Video ist schon etwas älter, aber der Inhalt ist nach wie vor aktuell. Woher kommen die Dinge, die wir besitzen, und was passiert mit ihnen, wenn wir sie wegwerfen? Eigentlich alles ganz logisch, und hier wird es sehr anschaulich zusammengefasst.

Mein Minimalismus – Konsumverweigerung als Lebensstil
Eine spannende Web-Doku, die sechs ganz unterschiedliche Minimalismusentwürfe zeigt. Auch Schattenseiten des Aussteigerlebens werden aufgezeigt, was ich sehr lobenswert finde, weil m.E. viel zu oft "verromantisierte" Bilder alternativer Lebensstile gezeigt werden.

Online-Artikel

Swedish Death Cleaning 
Sina hatte ja gerade erst von der Mammutaufgabe einer Wohnungsauflösung berichtet. Im Gegensatz dazu klingt "swedish death cleaning" regelrecht morbide. Ist es irgendwie auch ein bisschen. Aber stellen wir uns den Tatsachen: Am Ende unseres Lebens sind wir weg, unser Besitz und unser Gerümpel aber bleiben. Warum sich also nicht schon zu Lebzeiten Gedanken über's Entrümpeln und Aufräumen von Haus oder Wohnung machen? Damit macht man es sicher nicht nur den Hinterblieben leichter.

Das "Buy-nothing-Year"
Michelle McGagh hat ein Jahr lang nichts gekauft. Nicht nur nichts Neues, sondern überhaupt nichts. Selbst beim Essen hat sie sich ein straffes Budget gesetzt ("no nights in the pub, no takeaways or restaurant meals, not even a KitKat or cheeky cheesecake from the supermarket").
Klingt extrem, ihr Resümee führt aber mal wieder vor Augen, wie wenig wir eigentlich tatsächlich brauchen, und wie viel Geld wir für Unsinn ausgeben.  
[Dazu ein schönes Beispiel, das mir letztens ein Barkeeper erzählt hat: Ein Student gibt 1€ Trinkgeld und entschuldigt sich mit dem Kommentar: "Sorry, ich bin ein armer Student." Der Witz an der Sache: Die Bierrechnung betrug fast 40€. Irgendwas stimmt also nicht in unserer Wahrnehmung. Anderes Beispiel: Die Kommilitonin, die permanent pleite ist, aber jeden Morgen mit einem Takeaway-Kaffee für 3€ in die Uni kommt. Die könnte locker 15€ pro Woche (=60€ im Monat =300€ im Semester) sparen, wenn sie sich ihren Kaffee morgens selbst kochen (oder einfach drauf verzichten) würde. Was man nicht alles mit 300€ anstellen könnte...Prioritäten setzten, lautet die Devise!]
Die Geschichte von Michelle macht einmal mehr deutlich, dass die schönsten Dinge im Leben ohnehin nicht mit Geld zu bezahlen sind.
Einziger Kritikpunkt, den ich hier anzubringen hätte: Der Umwelt- und Fairness-Aspekt spielt bei diesem Projekt keine Rolle - beim Essen gilt z.B. hauptsache billig. Wenn man schon so viel Geld einspart, sollte man es m.E. guten Gewissens in nachhaltig und fair produzierte (Bio-) Lebensmittel investieren.

A Guide To Secondhand Shopping
Ich mag Lauren. Ich mag Secondhand-Klamotten. Und ich mag Beacons Closet in Brooklyn (das ist der Laden, in dem auch Lauren einkauft). Deshalb gefällt mir dieser Artikel besonders gut. Ganz so überangagiert wie Lauren gehe ich - um ehrlich zu sein - nicht shoppen, aber gerade den Hinweis mit dem Größen finde ich sehr wichtig. Größe 38 bei H&M ist nicht gleich 38 bei einem Cocktailkleid aus den 80ern. Ich habe Kleidungsstücke in S, die ich oversized trage, und manchmal sehe ich ein Teil in der gleichen Größe, in das ich nichtmal ansatzweise passe. Von Zahlen und Buchstaben sollte man sich bei Vintage-Kleidung deshalb niemals abschrecken lassen.
Wer noch Zweifel an der Sauberkeit von gebrauchter Kleidung hat, kann hier weiterlesen.
New clothing is often coated in formaldehyde, benzothiazoles, perfluorinated chemicals, and nonylphenol ethoxylates to prevent wrinkling or molding during shipping. VOC's, dioxin, flame retardants, and PPD may persist on textiles- even organic fabrics- after several washes.
Nein danke, sowas will ich wirklich nicht auf der Haut oder in der Waschmaschine haben. Da nehme ich lieber den Mottenkugelgeruch in Kauf, der nach einmal Waschen verflogen ist.
Laurens Blog "Trash is for tossers" hat übrigens in den letzten Wochen ein komplettes Makeover erfahren und glänzt jetzt mit tollen Beiträgen, wie z.B. müllarme Geschenkverpackungen oder nachhaltige Geschenktipps für jeden Weihnachtstyp. :)

Sollte man als Zero-Waster konsequenterweise auch vegan leben (und umgekehrt)?
Ich bin lebe weder vegan noch völlig müllfrei. Wie Shia schon sagt:
100%-ig vegan oder Zero Waste gibt es meiner Meinung nicht – und darum sollte es auch gar nicht gehen. Mir persönlich geht es in meinem Alltag darum, mich so häufig wie möglich für die Alternative zu entscheiden, die am wenigsten auf Kosten von Mensch, Tier und Umwelt geht. Für mich sind sowohl Zero Waste als auch vegan nur zwei von vielen Wegen. Auf den ÖPNV statt aufs Auto zu setzen, Strom zu sparen, die Verwendung von Plastik und Palmöl zu reduzieren oder auch Minimalismus sind weitere Möglichkeiten, auf die [wir] zurückgreifen, um unseren ökologischen Fußabdruck nach und nach zu verkleinern.
Ich esse seit meinem zwölften Lebensjahr kein Fleisch mehr. Die Entscheidung damals war eher ethischer Natur als von ökologischen Überlegungen geprägt. Ich würde niemals jemandem meinen Lebensstil aufzwingen. Und trotzdem finde ich es wichtig darüber zu diskutieren, ob es denn wirklich jeden Tag Fleisch sein muss.
Wenn alle Menschen in Deutschland ihren Fleischkonsum von satten 60 kg pro Kopf pro Jahr einfach nur auf ein gesundes Maß von gut die Hälfte herunterschrauben würden, würde man bereits das Äquivalent von 100 Millarden PKW-Kilometern an Treibhausgasen und Ackerflächen so groß wie Sachsen einsparen.
Das wäre doch mal was.

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