31. März 2018

Magic Cleaning

Vor kurzem habe ich mich mal wieder mit jemandem über "Magic Cleaning" von Marie Kondo unterhalten. Im Laufe des Gesprächs wollte ich auf meinen Blogbeitrag dazu verweisen, musste dann aber mit Schrecken feststellen, dass ich darüber noch nie geschrieben habe! Und das, obwohl mich vieles von der sogenannten "KonMarie-Methode" wirklich begeistert hat. Deshalb gibt's heute den längst überfälligen Blogpost zum Thema "Magic Cleaning".
"Magic Cleaning" heißt das Buch (bzw. die Bücher: #1 Magic Cleaning: Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert, #2 Magic Cleaning: Wie Wohnung und Seele aufgeräumt bleiben) von der Japanerin Marie Kondo deshalb, weil sie verspricht, dass man mit Ihrer Methode nur ein einziges Mal aufräumen muss und ab dann NIE. WIEDER. Ein Traum, oder? Und das in nur zwei Schritten:

1. Bitte werfen Sie alles weg, was Sie nicht mehr brauchen.

Geh durch Deinen gesamten (!) Besitz, nimm jeden (!) einzelnen (!!) Gegenstand in die Hand und überlge Dir, ob Du ihn brauchst und wirklich magst ("does it spark joy?"). Erfüllt ein Gegenstand keinen Zweck (und löst er keine brennende Freude in Dir aus), dann weg damit.
Beim Ausmisten sollte man nach Marie Kondo systematisch vorgehen: Man startet mit der Kleidung, weil daran meist kein allzu hoher emotionaler Wert hängt (ich weiß, ich weiß, es gibt auch Menschen, die das anders sehen...) und arbeitet sich über Tachen, Schuhe, Bücher und Dokumente bis hin zu Bildern, Briefen und anderen Erinnerungsstücken vor. Immer schön ordentlich, Kategorie für Kategorie. Das sieht dann so aus, dass man z.B. bei der Kategorie "Kleidung" wirklich alle Klamotten aus dem gesamten Haus zusammenholt, also auch Jacken, die an der Garderobe hängen, oder Gartenbekleidung, die im Hauswirtschaftsraum liegt. Für die Kategorie "Bücher" sammelt man Romane, Kochbücher und wissenschaftliche Literatur auf einem Haufen und nimmt nach und nach jedes einzelne in die Hand.Warum ist es wichtig, die Dinge erstmal an einer Stelle auf einen Haufen zu schmeißen? "Weil einem nur dadurch richtig bewusst wird, wie viel man eigentlich besitzt." Es ist essentiell wichtig, jeden einzelnen Gegenstand tatsächlich für einen Moment in den Händen zu halten und zu beobachten, wie der Körper darauf reagiert, um dann entscheiden zu können, ob er mich glücklich macht oder nicht.
Marie Kondo ist da ziemlich rigeros und schmeißt alles weg, was sie nicht mehr braucht. Sie prahlt sogar mit der Menge an Mülltüten, die sie bzw. ihre KlientInnen am Ende jeweils gefüllt haben. Hier würde ich im Sinne von Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft für verkaufen oder verschenken plädieren (wie und wo das am besten geht, könnt Ihr hier, hier und hier nachlesen). Wie stark man seinen Besitz reduziert, ist persönliche Ermessenssache.  Den Grundgedanken, dass man sich bewusst für einen Gegenstand entscheidet, finde ich aber wirklich schön, und er hat zumindest mein Leben durchaus bereichert. Denn alles, was nur irgendwie "da" ist, kann auf Dauer ganz schöner Ballast werden (das schreibe ich nicht nur, weil ich schon einige Umzüge hinter mir habe und diesen wortwörtlichen Ballast von A nach B und C geschleppt habe, sondern auch, weil es wirklich erleichternd ist, wenn man das Chaos in der eigenen Bude einmal angegangen ist). Man fühlt sich automatisch wohler in den eigenen vier Wänden, wenn man umgeben ist von Dingen, die Freude auslösen.

2. Räumen Sie in einem Rutsch, in kurzer Zeit und perfekt auf. Und zwar in der richtigen Reihenfolge.

Wenn man die Bestandaufnahme hinter sich hat, geht es darum, den Dingen, die man (jetzt noch) hat, einen festen Platz zuzuweisen. Kleider in den Kleiderschrank, logisch, Bücher ins Bücherregal (aber Kochbücher vielleicht eher in die Küche?), aber was ist mit dem Kleinkram, der häufig einfach herumliegt und von der einen Ecke in die andere gelegt wird und so permanent Unruhe verbreitet? Es ist ein ganz individueller Prozess, und es geht darum, praktische Lösungen für die eigene Situation zu finden. Marie Kondo gibt da jede Menge hilfreiche Tipps und Anregungen, von denen man sich inspirieren lassen kann.
Jedem einzelnen Gegenstand "seinen" festen Platz zu geben ist deshalb wichtig, weil man ihn nur so nach jeder Benutzung ohne drüber nachzudenken sofort wieder zurückstellen kann. Auf diese Weise ist das Zimmer/die Wohnung/das Haus immer aufgeräumt. Echt praktisch, oder?

Das war KonMarie im Schnelldurchlauf. 

Im Buch beschreibt Marie Kondo alles sehr genau uns ausführlich, sie wiederholt sich oft, sodass man am Ende wirklich das Gefühl hat, verstanden zu haben, worauf sie hinaus will. Ob man wirklich alles genau so macht, wie sie empfielt, muss jede/r für sich selbst entscheiden. Gerade jetzt zum Frühlingsanfang kann ich die Lektüre nur empfehlen - Frühjahrputz und Aufräumen im großen Stil lassen sich doch optimal verbinden, oder? 
"Magic Cleaning" ist zugegebenermaßen sehr esoterisch angehaucht - nur, dass Ihr vorgewarnt seid, sollte das nicht so Euer Fall sein. Es geht mir an vielen Stellen zu weit, aber es inspiriert mich trotzdem. Ich finde z.B. den Gedanken ganz schön, dass man sich von Gegenständen verabschiedet, bevor man sie weggibt (schließlich haben wir uns irgendwann mal für sie entschieden).
Ich bin von Haus aus ein ziemlich ordentlicher Mensch und habe beim Lesen festgestellt, dass die meisten Dinge bei mir schon einen festen Platz haben. Und da ich mir tatsächlich schon angewöhnt habe, alles sofort wegzupacken, nachdem ich es benutzt habe, ist es hier quasi immer aufgeräumt. Trotzdem gab es eine handvoll Dinge, die von A nach B wanderten und ständig rumlagen. Denen habe ich nach der Lektüre von "Magic Cleaning" einen Ort zugewiesen, und seitdem bin ich noch zufriedener.

Na, wer hat jetzt Lust auf einen groß angelegten Frühjahrputz bekommen?

P.S.: Falls Ihr noch mehr Aufräuminspiration braucht: Die kluge Nunu hat kürzlich hier einen sehr schönen Beitrag zum Thema Entrümpeln geschrieben (ebenfalls mit Buchtipp).
P.P.S.: Und wer noch einen Buchtipp möchte - mir wurde „Mit Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags“ von Karen Kingston empfohlen. Ich habe es selbst noch nicht gelesen, es scheint aber gut zum Thema zu passen. :-)

3 Kommentare:

  1. Das erste Buch habe ich auch gelesen und kann deine Aussagen nur bestätigen: Auch mich hat es inspiriert und auch ich denke, dass es nachhaltigere Alternativen zum Entsorgen gibt. Dennoch würde auch ich dieses Buch jedem empfehlen, der einfach mal anfangen will!

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  2. Klingt interessant! Ich horte und hänge vielleicht auch zu sehr an einigen Dingen, obwohl ich eigentlich versuche, sehr wenig und auch nur sehr ausgewählt zu kaufen und zu besitzen. Den Gedanke, jeden Gegenstand vor dem Ausmisten anzufassen, kann gut nachvollziehen, das finde ich auch immer schön und auch hilfreich. Aber in einer Sache muss ich widersprechen, nur mehr einmal auszumisten und dann nie wieder - das wär für mich nichts. Für mich ist Ausmisten oder auch simples Zusammenräumen irgendwo auch ein Erinnerungsprozess, den ich in regelmäßigen Abständen immer wieder gerne durchlebe. Und noch was, auch Dinge nicht einfach wegzuwerfen sondern ihnen schon auch noch einen Zweck zu geben finde ich auch wichtig und gut. Diese "Anschaff- und dann wieder Wegwerf"-Kultur halte ich eben auch nicht für sinnvoll.

    Alles Liebe,
    Lisa http://lizinview.blogspot.co.at/

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  3. Klingt sehr inspirierend, das kommt auch auf meine Bücherliste ;)

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