2. Dezember 2018

Raparieren statt wegwerfen. Heute: Kunststopfen mit froh.natur.

Wenn man Neukäufe vermeiden will, ist eines der grundlegendsten Dinge, seine Sachen zu reparieren. Bestes Beispiel sind meine Sneakers: Die habe ich glaube ich fünfmal geklebt, bevor ich sie dann vor einigen Monaten doch wegschmeißen musste (nach über zehn Jahren!).
Für mich ist das Reparieren fast ein bisschen meditativ. Es macht mir Spaß, bei der Reparatur krativ zu werden. Das hat für mich auch viel mit Wertschätzung zu tun, denn ich verlängere ja sozusagen das Leben von Kleidungsstücken und anderen Gegenständen.
Foto von froh.natur

Ganz besonders krativ werden kann bei bei der Reparatur von Kleidungsstücken mit der Technik des Kunststopfens.

Ich folge schon seit langer Zeit der lieben Flurina alias froh.natur auf Instagram. Ich kann mich gar nicht sattsehen an den ganzen schönen Motiven, mit denen Flurina ihre gestopften Löcher verziert.

Fotos von froh.natur
Jetzt hat sie (endlich!) ein ganz wundervolles e-Book rausgebracht, in dem sie Schritt für Schritt erklärt, wie man Maschen sichert, mit welchen Techniken man ein Loch anschließend stopfen (oder zuhäkeln oder verfilzen) kann und welche Möglichkeiten es gibt, um die Stelle dann kustvoll zu verzieren.

Grundlegende Handarbeitskenntnisse sind hilfreich, wenn man das e-Book durcharbeitet, aber keine Voraussetzung, um das Kunststopfen auszuprobieren. Nach dem Kauf hat man die Möglichkeit, Teil des "froh.natur-Kuststopfkreises" auf Instagram zu werden. Dort gibt es Anleitungsvideos, die Möglichkeit Fragen zu stellen, Flurina teilt hin und wieder Bilder von Reparaturen der Mitglieder - es gibt also viel Inspiration!

Das im e-Book beschriebene Reparaturverfahren eignet sich m.E. vor allem für (etwas dickere) Wollkleidung. An leichtem Jersey und anderer dünner Baumwolle (aus der 80% meiner Kleidung besteht...) beiße ich mir momentan noch etwas die Zähne aus, weil die Maschen einfach so klein und schwer zu fixieren sind. Aber das bekomme ich schon noch irgendwie hin. Gerade jetzt im Winter hab ich viel Zeit (und Lust) für solche Handarbeiten.

Angefangen habe ich jetzt mit einem meiner Lieblingsshirts. 

Das T-Shirt ist über 30 Jahre alt. Es stammt von meiner Mama, die es in den 80ern gekauft hat. Ich trag es im Sommer total gerne, weil es einfach so lässig sitzt, und im Winter ist es auch hin und wieder ein Schlafshirt. Langsam machen sicher dann aber doch die ersten Alterserscheinungen deutlich. Anfang des Jahres hatte ich schonmal versucht, das Shirt zu flicken, damals eher halbherzig. Um ehrlich zu sein hat Löcherstopfen bei mir bisher immer eher so ausgesehen, dass ich einfach ein paarmal über das Loch genäht habe, und fertig.  Im Laufe des Sommers ist das Loch direkt wieder bzw. noch weiter aufgegangen.
Flurinas e-Book hat mir jetzt nochmal deutlich gemacht, dass es wirklich, wirklich (wirklich!) wichtig ist, jede einzelne Masche zu sichern. Auch wenn das etwas mehr (Fummel-)Arbeit bedarf.
Dank der guten Anleitung weitet sich das Loch nun aber hoffentlich endlich nicht mehr weiter. Zunächst war das Ganze durch die angewande Webtechnik eher "visible mending" (unter dem Hashtag gibt's bei Instagram und Pinterest sooo viele cool geflickte Klamotten!) - und ich muss sagen, das hat mir auch so schon total gut gefallen!
Aber ich wollte ja Kunststopfen ausprobieren, also musste noch ein hübsches Motiv drüber. Ein Papierboot sollte es sein, und ich war relativ stolz auf meinen kreativen Einfall! Ääähm ja...*hust*...ob das jetzt wirklich so "hübsch" ist, darüber lässt sich streiten. Ich werde wohl noch eine ganze Weile üben müssen, bis meine Reparaturen so toll aussehen wir die von Flurina.
Ich wollte es hier aber trotzdem unbedingt zeigen, denn: Es ist noch keine Meisterin vom Himmel gefallen. Gebt nicht sofort auf, falls Eure ersten Versuche ähnlich aussehen! Übung macht die Meisterin! 💖

P.S.: Das YouTube-Video mit Sach an! und der Zeitungsartikel der NWZ sind inzwischen beide online! Hier nochmal das "behind the scenes", falls Ihr es noch nicht gesehen habt. :)

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