28. Januar 2016

Inspiration: The True Cost (Filmtipp)

Ganz am Anfang habe ich schonmal erwähnt, dass ich "gerne" Dokumentationen über alle möglichen Aspekte der Kleiderproduktion anschaue. Ob es nun um einstürzende Fabrikgebäude in Bangladesch, chemieverseuchte Baumwolle oder die Wegwerfmentalität vieler Jugendlicher geht - mir ist es total wichtig, die Augen nicht davor zu verschließen. Daher möchte ich diesen Blog auch dazu nutzen, Euch Filme und (YouTube-) Videos zu empfehlen.

Über einen Artikel von Zeit Online, den mir eine Freundin letztens schickte, bin ich auf den Film The True Cost aufmerksam geworden.



Ich hatte noch keine Gelegenheit, ihn mir komplett anzuschauen (wenn ich es richtig verstanden habe, ist das auf Netflix und Amazon Prime übrigens umsonst), bin aber bei meinen Recherchen immerhin auf den Trailer gestoßen:





Auch in der ARD-Mediathek gibt es einen sehenswerten Beitrag zu diesem Film. Ich finde es immer wieder traurig und erschreckend zu sehen, wie da zwei Welten nebeneinander existieren.



Das Thema Mode/Konsum war für mich der Hauptgrund, der mich zu meinem Vorsatz für dieses Jahr bewegt hat. Je mehr Dokumentationen und Berichte ich mir angesehen habe, desto bewusster wurde mir das Ausmaß an Intransparenz, die bei der Klamottenproduktion herrscht.
Im ARD-Beitrag wird sarkastisch angemerkt, der Film fordere die Zuschauer "typisch amerikanisch [...] wieder einmal auf, [ihr] Konsumverhalten zu hinterfragen. [...] Doch die gründliche Recherche der Filmemacher zeigt, wer eigentlich die Verantwortung trägt. Es sind die Markenkonzerne und ihre Chefmanager, die Aktionäre und nicht zuletzt die Banken." Das ist natürlich nicht ganz falsch. Dennoch finde ich persönlich diese Lösung zu einfach.
Grade weil es nicht in unserer Hand liegt, wie und was produziert wird, können wir uns bewusst dagegen entscheiden, diesen Modezirkus mitzumachen, uns eben beispielsweise gegen den Kauf von Neuwaren stellen. In der Hoffnung, dass das irgendwann auch mal ganz oben ankommt. Die Kaufentscheidungen treffen wir letztlich immer noch selbst.  

"[Es] keimt eine Ahnung auf, die zunehmend zur Gewissheit wird: Nicht nur die Menschen am untersten Ende der Wertschöpfungskette werden betrogen. Auch wir, die Konsumenten billiger Importwaren, die vermeintlich Reichen in den USA und Europa. Für unser Geld bekommen wir längst keine hochwertige, haltbare und gute Kleidung mehr." Word. Ich profitiere seit jahren davon, dass meine Mama viele ihrer alten Klamotten auf dem Dachboden aufgehoben hat. Aber von den Teilen, die ich mir in den letzten Jahren gekauft und getauscht habe wird wohl nur ein kleiner Bruchteil länger als zehn Jahre halten.

1 Kommentar:

  1. Bin ganz Deiner Meinung. Nur der Verbraucher kann letztendlich die Bedingungen durch sein Kaufverhalten ändern. Braucht es wirklich das 20. Billig-T-Shirt und die 35. Jeans im Schrank? Muss man wirklich immer modisch up-to-date sein? wieviele Menschen haben Klamotten in ihrem Schrank, die sie noch nie getragen haben? Nur weil sie billig waren, wurden sie angeschafft, ohne zu hinterfragen, zu welchen Bedingungen. Welches Leid steckt hinter jedem 3-Euro-T-Shirt? Aber auch Markenklamotten sind da nicht besser.
    Deswegen: Weniger ist mehr und schonender Umgang, Wäschepflege wie früher und öfter mal Second-Hand kaufen.

    Liebe Grüße
    Gabi

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