19. März 2016

Alternativen zu...neuen Haushaltsgeräten/Elektronik

Gebrauchte Elektronik ist ein blödes Thema. Viele Geräte gehen heute so schnell kaputt, dass sie gar nicht weiterverkauft werden können. Verschwörungstheoretiker sagen, dass die Firmen extra "Fehler" einbauen, damit die Geräte nach einer bestimmten Zeit den Geist aufgeben und die Leute mehr Geld ausgeben (müssen). Langzeitstudien (z.B. von Stiftung Warentest) haben allerdings gezeigt, dass das nicht der Fall ist. Wie dem auch sei, Elektroschrott ist definitiv ein Problem.

Bild: bundesregierung.de

Die erste Frage sollte deshalb immer lauten: Brauche ich dieses Gerät wirklich? Ich spiele z.B. schon lange mit dem Gedanken, mir einen Soda Stream zuzulegen. Weil ich gerne Sprudelwasser mag, aber nicht gerne Wasserkisten in den dritten Stock trage. Und mein großer Traum als leidenschaftliche Hobbybäckerin ist seit Jahren eine knallrote (oder weiße?) Kitchen Aid. Das ist im Grunde genommen nichts anderes als eine *sehr, sehr schicke!* Küchenmaschine, und auch eine Küchenmaschine ist letzten Endes "nur" ein Handrührgerät mit *ziemlich abgefahrenen!* verschiedenen Aufsätzen und eingebauter Rührschüssel. 
Wenn ich durch Elektronikmärkte laufe oder sonntags die Werbung von Discountern und Drogerien durchblättert, frage ich mich manches Mal, wo der Erfindergeist für Küchengeräte noch hinführen soll. Ich habe mal eine Liste mit Geräten zusammengestellt, deren Anschaffung meiner Meinung nach total überflüssig ist.
  • elektrisches Brotmesser und andere Schneidemaschinen --> normales (Brot-)Messer und Muskelkraft tun's auch
  • Brotbackautomat --> Mixer, Kuchenform und Backofen
  • Eierkocher --> Kochtopf mit Wasser
  • Crêpe-Platte --> Bratpfanne
  • Popcorn-Maschine --> Popcorn lässt sich mit etwas Fett im Kochtopf herstellen
  • elektrische Zitruspresse, Parmesanreibe uvm. --> gibt es auch alles analog
Ein Aspekt, der bei solchen "Alltagshelferlein" allzu oft vergessen wird, sind die Stromkosten. Auch das kleinste Gerät zieht (eine Menge) Strom, Energiesparen geht anders. Außerdem ist der Reinigungsaufwand häufig wesentlich größer als bei herkömmlichen mechanischen Geräten, weil die technischen Wunderwerke selten in der Spülmaschine gereinigt werden dürfen. Deshalb werden die Geräte häufig innerhalb von kürzester Zeit zu Staubfängern oder landen auf dem (Sonder-)Müll. 
Natürlich gibt es gute Gründe, warum die Anschaffung elektrischer Alternativen im Einzelfall sinnvoll sein kann. Für meine rheumageplagte Oma war es beispielsweise ein Segen, als sie einen elektrischen Dosenöffner bekam und damit ohne Schmerzen und große Anstregung ihr Mittagessen zubereiten konnte.

Was ich eigentlich nur sagen möchte: Bevor Ihr einen Kaffeeautomaten oder einen Entsafter kauft (um mal zwei Geräte zu nennen, die grade voll im Trend zu sein scheinen), überlegt Euch, ob Ihr Eure Getränke auch noch die nächsten fünf bis zehn Jahre auf diese Art und Weise zubereiten wollt. Wenn die Antwort "nein" lautet, ist die Entscheidung klar. Wenn Ihr aber denkt "ich weiß nicht so genau, eigentlich klingt das doch ganz gut...", dann fragt doch vielleicht erst einmal im Freundes- und Bekanntenkreis rum, ob jemand Erfahrungen mit diesem Gerät gemacht hat und bittet ggf. darum, es auszuprobieren. :)

Ein anderer Grund für den wachsenden Berg an Elektroschrott sind Handyverträge, die einen kostenlosen Handytausch beeinhalten. Muss es denn wirklich jedes Jahr ein neues Handy sein? Zugegeben, die Akkulaufzeiten werden nicht besser und auch die Software wird mit der Zeit häufig langsamer. Aber reicht im ersten Fall nicht auch einfach ein neuer Akku? Ich setze mein Handy ab und zu (etwa einmal im Jahr) auf die Werkseinstellungen zurück. Das ist zwar etwas nervig, wirkt bei meinem Telefon - das ich nun schon seit drei Jahren habe - aber Wunder.

Die meisten elektronischen Geräte halten nicht ewig. Und auch wenn es (vor allem bei Kleingeräten) oft nicht ganz günstig ist, tut man der Umwelt einen Gefallen, indem man das defekte Gerät in die Reparatur gibt. Grade bei Fernsehern, Computern und anderen größeren Geräten können Fehler innerhalb kürzester Zeit behoben werden.

Wenn man sich schließlich dafür entscheidet, ein neues technisches Gerät anzuschaffen, lohnt sich - grade auch aus Preisgründen - ein Blick auf die Kleinanzeigen in lokalen Zeitungen, auf ebay-Kleinanzeigen oder andere online-Plattformen. Für den Raum Hamburg kann ich die Facebookgruppen FreeYourStuff Hamburg (alles umsonst, aber man muss schnell sein), Kleinanzeigen Hamburg und Flohmarkt Hamburg empfehlen. Solche Gruppen gibt es aber für jede Stadt/Region, schaut einfach mal nach. Wer's lieber offline mag, geht auf Flohmärkte. Da ist das einzige Problem, dass man nicht alle Geräte auf ihre Funktion überprüfen kann, wenn z.B. keine Steckdose in der Nähe ist.

Zum Schluss noch ein Hinweis für alle, die auf der Suche nach einem neuen gebrauchen Computer sind: Hier gibt es eine Liste mit Online-Händlern, die gebrauchte PCs und Laptops (auch Zubehör) aufmotzen und dann sehr günstig weiterverkaufen. Mein Laptop konnte glücklicherweise gerettet werden, ansonsten wäre das für mich die Lösung gewesen. Meistens ist es ja die Software, die sich aufhängt und den Geist aufgibt, das Gerät an sich kann (rein theoretisch) ewig lange weiterbenutzt werden. Genau das machen diese Firmen und sorgen so für eine verbesserte Ökobilanz beim Computerkauf. :)

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