24. Juli 2018

Gebraucht gekauft: Rasierhobel

Neulich habe ich nach knapp zweieinhalb Jahren meine letzte Rasierklinge aufgebraucht. Bisher habe ich immer die teuren Dinger von der Marke mit den Topmodels gekauft. Bei guter Pflege halten diese Klingen wirklich lange, aber sie sind eben schweineteuer und kommen in viel Plastik verpackt daher.
Meine Beinhaare entferne ich (zumindest im Sommer) mit einem Epilierer, d.h. die flächenmäßig größte Zone ist abgesichert, aber für Achseln & Co. musste eine andere Lösung her. Respekt an alle, die ohne Rasierer durch's Leben gehen! Aber gerade im Sommer fühle ich persönlich mich mit einem Pelz unter den Armen sehr unwohl.
Ich hatte schon länger mit dem Gedanken gespielt, mir einen Rasierhobel zu kaufen. Dann hatte ich das große Glück, bei Kleiderkreisel einen Rasierhobel zu finden, den ich bei einer Kreislerin in Göttingen abholen konnte. So habe ich mir den Versand und die dadurch entstandenen Emissionen gespart (bin natürlich mit dem Rad hingefahren), und ein nettes Gespräch über Minimalismus und Zero Waste gab's gratis dazu. :)

Wie funktioniert ein Rasierhobel?

Es ist ganz einfach. Bei meinem Modell dreht man hinten an einem Metallstück, dadurch öffnet sich vorne die Fassung. Dort legt man eine einzelne Rasierklinge rein, dreht die Fassung wieder zu, und schon kann fröhlich drauf los rasiert werden.
Aus irgendeinem Grund gab es in meinem Hinterkopf die Vorstellung, dass man mit dem Rasierhobel sehr, sehr vorsichtig sein muss, weil die Gefahr, sich zu schneiden, extrem hoch ist. Nach gut zwei Monaten Testphase kann ich Euch beruhigen: Alles halb so wild. Ich hab mich noch kein einziges Mal geschnitten. Weder beim Einsetzen oder Rausnehmen der Klinge noch beim Rasieren selbst, obwohl ich das Ding auch schon in empfindlicheren Körperregionen angewendet habe. Nicht umsonst lautet vermutlich der englische Name für den Rasierhobel "safety razor". 😉
Nach dem Rasieren nehme ich die Klinge wieder raus, spüle sie mit klarem Wasser sauber und lege sie zum Trocknen auf einen Frotteewaschlappen (Handtuch etc. geht auch). Dadurch bewahre ich die Klinge vor Rost, und so hält sie jetzt schon über zwei Monate.
Die Klingen bekommt man in jeder Drogerie im Zehnerpack für 2-3 Euro (zum Vergleich: die Klingen für meinen alten Rasierer kosten pro Stück [!] 3 Euro und haben bei mir ähnlich lange gehalten wie eine einzelne Klinge für den Rasierhobel). Jede Klinge hat zwei Seiten, bzw. genau genommen sogar vier, denn es ist egal, welche Seite man nach oben setzt. Auch deshalb halten die Klingen meiner Einschätzung nach länger als die konventionellen Aufsätze, die zwar aus zwei bis vier Klingen bestehen, aber immer nur in eine Richtung benutzt werden können.

Old but gold.

Ich finde das System - das ja beileibe nicht neu ist! - großartig. Man spart eine Menge Geld, die Klingen können wunderbar recycled werden (am besten in einem kleinen Glas sammeln und dann direkt zum Recyclinghof bringen - so verletzt sich niemand, und die Wahrscheinlichkeit, dass das Metall recycled wird, ist deutlich höher, als wenn die Klingen über den Hausmüll entsorgt werden).

Und nun noch ein paar persönliche Dinge. 

Yes I'm back! Vor knapp zwei Wochen habe ich meine Examensarbeit abgegeben. Das war die letzte Prüfung in einem nun schon eineinhalb Jahre andauernden Prüfungsprozess. Jetzt heißt es abwarten und Daumendrücken, dass sich das alles am Ende auch gelohnt hat.
Euch ist sicherlich aufgefallen, dass der Blog sehr in den Hintergrund gerückt ist. Das hat mehrere Gründe. Zum einen hatte - wie gesagt - das Examen oberste Priorität. Wenn ich nach vielen, vielen Stunden in der Bibliothek abends nach Hause gekommen bin, hatte ich wenig Lust, mich an den Laptop zu setzen und einen neuen Beitrag zu verfassen. Zum anderen haben mich DSGVO und diese neue Werbungskennzeichnung nachhaltig verunsichert und verärgert. Ja, Datenschutz ist extrem wichtig, und ich find's ebenfalls wichtig, dass durch die Kennzeichnung von Werbung Transparenz hergestellt wird. Deshalb habe ich - übrigens von Anfang an - jede einzelne der wenigen (und dafür bewusst ausgewählten) Kooperationen auf diesem Blog deutlich gekennzeichnet. Aber: Nichts liegt mir ferner, als andere Menschen zum Konsumieren zu animieren. Das wisst Ihr alle! Und trotzdem muss ich theoretisch jeden einzelnen Beitrag, in dem ich Marken, Websites und Personen genannt und verlinkt habe als "Werbung" kennzeichnen. Das hat mir die Lust aufs Bloggen auch von höherer Ebene genommen.
Was jedoch trotz allem nicht in den Hintergrund gerückt ist, ist meine Einstellung zum Thema "kauflos glücklich" (fun fact: Ich habe selbst meine Examensarbeit in einem schonmal benutzen Umschlag ans Prüfungsamt geschickt. Und guess what? Es hat niemanden interessiert geschweige denn gestört). Ich denke gar nicht mehr viel darüber nach, was und wie ich Dinge mache. Der "nachhaltige Lebensstil" ist mir in Fleisch und Blut übergegangen. Und das führt zu Grund Nummer drei, warum es hier sehr still geworden ist: Ich weiß langsam nicht mehr so recht, worüber ich schreiben soll. Ich habe das Gefühl, dass ich die Alternativen, die für mich relevant sind, bereits alle mit Euch geteilt habe.

Deshalb abschließend die Frage an Euch: Welche Themen interessieren Euch? 

Gibt es Bereiche, in denen Ihr noch auf der Suche nach Alternativen seid? Welche Rubriken gefallen Euch am besten (Gebraucht gekauft? #entdeckeDeineHeimat? Zero Waste? ...) Wollt Ihr mehr Tipps für ein minimalistisches Leben? Oder habt Ihr das Gefühl, dass alles gesagt ist? Reicht es Euch, bei Bedarf im Archiv nach den entsprechenden Artikeln zu suchen?
Mit einem Kommentar oder einer privaten Nachricht würdet Ihr mir wirklich helfen herauszufinden, in welche Richtung es mit diesem Blog weitergehen soll. :)

5 Kommentare:

  1. Braucht man denn dann gar keinem Rasierschaum bei dem Hobel?

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    1. Hallo Laura, an Rasierschaum scheiden sich ja die Geister. Braucht man das Zeug wirklich oder geht's auch ohne? Ich persönlich mag es lieber mit. Gerade verwende ich noch eine Dose Rasierschaum, die aus vor-kaufloser Zeit stammt. Wenn die aufgebraucht ist, werde ich es mit ganz normaler Seife versuchen. Die weicht Haut und Haare ebenso ein wie Rasierschaum, und außerdem schämt sie, sodass das Rasiererlebnis hoffentlich das gleiche ist - nur ohne Verpackungsmüll. :)

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  2. Hey! Mich interessieren noch folgende Dinge:
    1. Wie gestaltet ihr eure Hochzeit?
    2. Wie sah euer Umzug aus?
    3. Fangt ihr im neuen Zuhause an zu gärtner? Wenn ja, wie sieht es mit Material, Erde (häufig sind ja Torf und Schlachtabfälle beigegügt), Düngung, Saat,... aus?
    4. Thema Zero Waste (da bin ich mir gerade nicht sicher, ob du schonmal was dazu geschrieben hast): Mich interessiert ein Ökobilanzvergleich zwischen Glas, Holz (Problem Bambus?), Edelstahl, Porzellan, Steingut, Gummi (z. B. Dichtungsringe bei Glasbehältern) und Silikon (z. B. Deckel von Edelstahldosen).

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    1. Ach ja, und vielleicht noch die Blechdeckel auf Gläsern. ;)

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    2. Hey Andrea, danke für die ganzen Anregungen! Die werde ich mir zu Herzen nehmen und nach und nach was darüber schreiben. :)
      Zum Thema "Umzug ohne Neukäufe" hatte ich übrigens hier schon einmal was geschrieben: https://kauflosgluecklich.blogspot.com/2016/10/umzug-ohne-neukaufe.html Die Tipps werden wir auch diesmal beherzigen, deshalb wird eine keinen komplett neuen Beitrag geben. Aber vielleicht gewähre ich den einen oder anderen Einblick in die neue Wohnung. ;-)

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